Die Geschichte des Hillerturms



Um den im Jahre 1905 erbauten Hillerturm in Schmölln ranken sich zahlreiche Legenden und Anekdoten. Es gibt kaum schriftliche Überlieferungen über dieses denkmalgeschützte Bauwerk, welches ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland aufweist.


Von der Seufzerallee am Pfefferberg fällt der Blick unwillkürlich auf einen runden, zinnenbewehrten Turm, der an vergangene Zeiten erinnert. Der Turm ist nicht so alt, wie es zunächst den Anschein hat. Er wurde erst im Jahre 1905 durch den ehemaligen Fremdenlegionär Curt Hiller erbaut, der sich dabei an historischen Vorbildern orientierte. Ein Zeugnis bürgerlichen Lebensgefühls nach der Jahrhundertwende ist eine imposante Felsgrotte am Eingang des Grundstücks.


Um den Turm rankt sich zudem eine unglückliche Liebesgeschichte. Der Volksmund will wissen, dass der Erbauer Curt Hiller vom Turm aus die holde Tochter der Gärtnerei Richter sehen konnte. Doch glaubt man der Anekdote, blieb die Sehnsucht nach dem Glück unerfüllt. Curt Hiller erlebte die Vollendung des Turmes nicht. Im hinteren Lohsenwald wurde er nach seinem Suizid im Februar 1905 gefunden.


Verbürgt ist hingegen, dass der Turm für Jung und Alt ein begehrtes Wanderziel wurde. Am 23. April 1934 eröffnete der Milchhändler Heinrich Schulze das Gartenrestaurant "Zum Hillerturm" mit Genehmigung zum Ausschank von Milch und Kaffee. Er hatte das Grundstück gepachtet, um es in Form eines Milchkurgartens der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In den folgenden Jahren kehrten Spaziergänger immer wieder gerne bei Heinrich Schulze ein. Als dann der Zweite Weltkrieg ausbrach, schloss der Milchkurgarten seine Pforten und es wurde still um den Hillerturm.


Nach 1945 fand nur noch zeitweiliger Eisverkauf statt, und um 1950 wurde der Betrieb gänzlich eingestellt. Danach wurde das Grundstück nur noch als Garten genutzt; Turm und Grotte verfielen zusehends.


Im April 2018 kaufte Jörg Franke das Objekt und ließ dieses Kleinod umfangreich restaurieren. Seit dem Jahre 2024 ist das Privatgelände mit Turm und Grotte im Rahmen von Veranstaltungen, Hochzeiten sowie am Tag des offenen Denkmals auch für die Öffentlichkeit zugänglich.


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